
Der Runde Tisch Berlin - Gesundheitsversorgung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt (RTB) wurde am 17.01.2019 mit einer Kick-Off-Veranstaltung gegründet. Die Mitglieder verständigten sich in einer Erklärung zur Zusammenarbeit darauf die Leitlinien der WHO zum Umgang mit Gewalt in Paarbeziehungen und sexueller Gewalt (2013) im Berliner Gesundheitswesen umzusetzen und zu verankern. Den Vorsitz hat die für Gesundheit zuständige Senatsverwaltung.
Im Ergebnis soll die Versorgung und Unterstützung von Betroffenen häuslicher und sexualisierter Gewalt im Rahmen der Gesundheitsversorgung verbessert, Fachpersonen im Umgang mit der Thematik und betroffenen Patient*innen gestärkt und die Zusammenarbeit innerhalb der Gesundheitsversorgung und mit dem weiteren Hilfesystem gefördert und ausgebaut werden.
Mitglieder
Am Runden Tisch wirken derzeit Vertreter*innen von 29 Organisationen, Institutionen und Netzwerken mit. Eingebunden sind vor allem Organisationen des Gesundheitswesens, aber auch des psychosozialen Hilfesystems, der Kinder- und Jugendhilfe, der Gewaltprävention, der Strafverfolgungsbehörden, der Gleichstellungspolitik sowie der Forschung und Wissenschaft.
Gremien und Arbeitsweise

Der Runde Tisch tagt zweimal jährlich unter Leitung der für Gesundheit zuständigen Senatsverwaltung. Die Sitzungen dienen dem umfassenden Austausch zum Sachstand, um Maßnahmen zur Umsetzung der WHO Leitlinien zu beschließen und deren Realisierung zu prüfen, um Arbeitsaufträge zu formulieren und Planungen zu verabschieden. Der Runde Tisch trifft Entscheidungen nach Möglichkeit im Konsens.
Sitzungen des Runden Tischs sind nicht öffentlich. Jedoch können Gäste zu einzelnen Themen oder zur gesamten Sitzung eingeladen werden.
Für die Bearbeitung konkreter, übergreifender Anliegen und Problemstellungen kann der Runde Tisch Fachgruppen einberufen. Neben Mitgliedern des Runden Tischs können weitere Personen eingebunden werden - z.B. Vertreter*innen von Versorgungseinrichtungen. Im ersten Jahr seines Bestehens richtete der Runde Tisch Fachgruppen für die Themen "Schnittstellen zum Kinderschutz", "Handlungsmöglichkeiten in verschiedenen gesundheitlichen Versorgungskontexten", "Datenerhebung und Forschung" sowie "Öffentlichkeitsarbeit" ein. Sie benennen Handlungsbedarf, entwickeln Maßnahmen und arbeiten an ihrer Umsetzung.
Eine vertiefende Befassung mit einzelnen Aspekten kann zudem in interdisziplinären Fachgesprächen erfolgen. Bisher erfolgten Fachgespräche um zu prüfen, ob die WHO-Leitlinien auch für die Versorgung von betroffenen Männern, von Menschen mit Migrationshintergründen und von Menschen mit Beeinträchtigung einen adäquaten Rahmen bieten und ob die Versorgung mitbetroffener Kinder in ausreichender Weise berücksichtigt wird.
Die Organisation, Koordination und Begleitung des Runden Tischs und seiner Gremien obliegt der Geschäftsstelle des Runden Tischs:
Unterlagen zum Runden Tisch Berlin - Gesundheitsversorgung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt
Ab 2021 werden Maßnahmen, Entwicklungen und Ergebnisse der Arbeit des Runden Tischs jährlich in einem Bericht präsentiert. Öffentliche Unterlagen und Beispiele Guter Praxis des Runden Tischs und seiner Mitglieder finden Sie auf der Seite "Aktivitäten des Runden Tischs" (link s.u.).
Die Pressemitteilung zur Eröffnung des Runden Tischs, den Flyer und die Erklärung zur Zusammenarbeit finden Sie hier: