Gerichtsfest Dokumentieren
Eine gerichtsfest verfasst ärztliche Dokumentation von Befunden nach häuslicher Gewalt kann entscheidende Bedeutung haben: Für die Handlungsmöglichkeiten der Betroffenen, für ihre Entlastung im Gerichtsverfahren und für die strafrechtliche Verfolgung der Gewalttaten.
Für das gerichtsfeste Erstellen einer ärztlichen Dokumentation stehen bundesweit Unterlagen zur Verfügung. Für Berlin hat eine interdisziplinäre Fachgruppe Empfehlungen und einen Dokumentationsbogen bei häuslicher Gewalt entwickelt. Beide Materialien werden regelmäßig überprüft und aktualisiert. An der Fachgruppe sind Rechtsmediziner*innen, Ärzt*innen, Pflegekräfte, Beratungseinrichtungen und Poliezi/LKA beteiligt.
Für Patient*innen steht in mehreren Sprachen eine kurze Information zur gerichtsfesten Dokumentation zur Verfügung.
Empfehlungen und Dokumentationsbogen: Infothek Materialien für Fachkräfte
Informationsmaterial für Patient*inen: Infothek Materialien für Patient*innen
Alle Unterlagen können auch in Printfassung bestellt werden:
Die o.g. Empfehlungen für Krankenhäuser und Arztpraxen in Berlin umfassen auch Informationen zur Dokumentation und Spurensicherung nach sexueller Gewalt. Differenzierte Informationen und Materialien finden Sie zudem unter "Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung":
In Berlin steht auch ein Dokumentationsvordruck der Charité sowie ein dazu gehöriges KIT für die Spurensicherung zur Verfügung. Der Dokumentationsbogen steht auf unserer Homepage als pdf Datei zur Verfügung: Dokumentationsbogen Charite Sexuelle Gewalt (PDF)
Eine bundesweite Übersicht über Angebot der vertraulichen, d.h. von einer polizeilichen Anzeige der Tat unabhängigen Spurensicherung nach sexueller Gewalt hat Terre des Femmes zusammengestellt:
Für Minderjährige bzw. für Jugendliche und für Menschen mit einer amtlichen Betreuung gibt es in Berlin derzeit kein Angebot der vertraulichen Spurensicherung nach sexueller Gewalt. Wir setzen uns für eine Änderung dieser Situation ein.
Materialien für die zahnärztliche Dokumentation von Verletzungen nach häuslicher Gewalt wurden zunächst in Hessen, zwischenzeitlich aber auch in anderen Bundesländern entwickelt. Mehrere Artikel zum Thema "häusliche Gewalt und zahnärztliche Versorgung" sind in ZM-Online erschienen.
Die Bundeszahnärztekammer veröffentlicht Materialien für die zahnärztliche Dokumentation nach häuslicher Gewalt, die in Hessen entwickelt und von der Hochschule Fulda evaluiert wurden. Materialien können von der Homepage der Bundeszahnärztekammer sowie von der Landeszahnärztekammer Hessen heruntergeladen werden: